Folgestudie zum Thema „JUVENILE MYOKLONISCHE EPILEPSIE beim Rhodesian Ridgeback"

Text von der Ludwig-Maximilians-Universität München

Eine genetische Epilepsie mit vielen Parallelen zur juvenilen myoklonischen Epilepsie des Menschen wurde von unserer Arbeitsgruppe bei Hunden der Rasse Rhodesian Ridgeback (RR) erstmals beschrieben (Wieländer et al 2017 und 2018).

Die betroffenen Hunde zeigen zu Beginn nur myoklonische Anfälle, die bereits bei jungen Hunden (Median 3 Monate, Mean 6 Monate) erstmals auftreten. Später im Verlauf treten auch tonischklonische Krampfanfälle auf. Nach bisherigem Wissensstand zeigen nur RRs mit homozygoter DIRAS1 Mutation myoklonische Anfälle. Die myoklonischen Anfälle treten dabei besonders zu Beginn der Einschlafphase auf. Diese sind bei manchen Hunden mild, bei anderen so stark, dass die Hunde aufgeschreckt und aus dem Schlaf herausgerissen werden.
Schlafstörungen sind wichtige Komorbiditäten bei Epilepsien des Menschen, wobei Schlafstörungen durch die epileptischen Anfälle selbst, durch die Medikamente oder als eigenständige Komorbidität auftreten können. Bei der JME des Menschen wie bei der JME des Hundes besteht eine enge Assoziation des Auftretens von Anfällen zu Ruheepisoden und zum circadianen Rhythmus. Darüber hinaus scheinen einige an JME betroffene Hunde nicht mehr schlafen zu können, da der Schlaf durch das häufige Auftreten der Anfälle unterbrochen wird.

Unsere aktuelle Studie beschäftigt sich daher mit dem „Vergleich des Ruhe‐ und Aktivitätsrhythmus von an juveniler myoklonischer Epilepsie (JME) erkrankten Rhodesian Ridgebacks und gesunden Hunden mittels Activity‐Trackern“.

Hierfür suchen wir erkrankte RRs (homozygote Mutation), aber auch nicht erkrankte RRs (Genotyp heterozygot, Träger der Mutation bzw. Genotyp Wildtyp, kein Träger der Mutation).

Für die Studie sollen die Hunde über 14 Tage einen Activity‐Tracker an einem Halsband tragen, ähnlich einem Fitnessarmband beim Menschen. Das Messgerät ist wasserdicht und in einem robusten Metallkästchen untergebracht, so dass damit auch gebadet und getobt werden darf. Das Messgerät bzw. Halsband soll während dieser Zeit möglichst nicht abgenommen werden und die Hunde sollen während der Messperiode ein Brustgeschirr tragen. Dies ermöglicht eine engmaschige und kontinuierliche Aufzeichnung der täglichen Ruhe‐ und Aktivitätsphasen der Hunde. Das Auslesen erfolgt im Anschluss an die Messperioden. Zusätzlich werden die Besitzer gebeten einen Fragebogen auszufüllen und während der Messperiode in einem einfachen Tageskalender die Aktivitäts‐ und Ruhephasen ihres Hundes zu notieren. Sollten mehrere Hunde in einem Haushalt gehalten werden, dann können gerne alle/mehrere Hunde zeitgleich mit einem Activity‐Tracker ausgestattet werden.

Bei Interesse zur Teilnahme oder Fragen wenden Sie sich bitte an:

S. Straube‐Kögler, Tierärztin Neurologie
Medizinische Kleintierklinik der LMU München
Email: s.straube‐koegler@medizinische‐kleintierklinik.de

Supervision: Prof. Dr. A. Fischer, Oberärztin Neurologie
EBVS® European Veterinary Specialist in Small Animal Neurology
Tel.: +49 (0)89 / 2180‐2650 (Zentrale)
Fax: +49 (0)89 / 2180‐6460
Büro Neurologie: +49 (0)89 / 2180‐6236
Email: andreafischer@lmu.de